Nîmes

Nîmes
Nîmes
 
[nim], Stadt in Südfrankreich, am Übergang der Garrigues zur Ebene des Bas-Languedoc, 128 500 Einwohner; Verwaltungssitz des Départements Gard; katholischer Bischofssitz; Académie de Nîmes, Konservatorium, Museen; wichtiger Handelsplatz, besonders für Wein; Nahrungs- (v. a. Konservenherstellung) und Genussmittelindustrie, Landmaschinenbau, Bekleidungs-, Wirkwaren-, Elektro- und Schuhindustrie; Eisenbahnreparaturwerkstätten; Fremdenverkehr; Flughafen Nîmes-Garons.
 
 
Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählt die Maison Carrée, einer der besterhaltenen Tempel der römischen Welt aus augusteischer Zeit (jetzt Museum für römische Kunst), in einem ehemals von Säulenhallen umgebenen Bezirk am Forum gelegen. In der Nähe die »Arènes«, das aus großen Steinquadern vermutlich Anfang des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtete Amphitheater (133 m lang, 101 m breit, 21 m tief, für circa 20 000 Zuschauer), in dem noch Vorführungen stattfinden. Zu einem ursprünglich keltischen Quellheiligtum gehörte das augusteische, im 18. Jahrhundert bei der Anlage des Jardin de la Fontaine (1745-60) neu gestaltete Nymphäum und der als Ruine belassene »Tempel der Diana« (in augusteische Zeit datiert, Erweiterung 2. Jahrhundert). Auf dem Mont Cavalier steht die Tour Magne (30 m hoher Turm aus der Zeit um Christi Geburt, vielleicht ein Wachturm oder Siegesdenkmal). Der Wasserversorgung der Stadt diente eine 49 km lange Wasserleitung (Pont du Gard). Anfang des 5. Jahrhunderts wurde der 6 km lange römische Mauerring (mit ursprünglich 80 Türmen) verengt (Reste erhalten). In der ehemaligen Jesuitenkirche und -kolleg (17. Jahrhundert) das archäologische Museum. Neuere Bauwerke sind die zum Teil romanische, im 19. Jahrhundert stark restaurierte Kathedrale Saint-Castor sowie die Kirchen Saint-Paul und Sainte-Perpétue (19. Jahrhundert). - In den letzten Jahren wurde v. a. die Altstadt umfangreich restauriert (u. a. im ehemaligen Viertel der Färber und Weber). J. Nouvel und Kishō Kurokawa schufen am Stadtrand eigenwillige Wohnanlagen. V. Gregotti vollendete 1989 das Fußballstadion. Gegenüber der Maison Carrée entstand mit dem »Carrée d'Art« (mit Museum für moderne Kunst und Bibliothek; 1993 fertig gestellt) von Lord N. R. Foster ein Pendant zum römischen Tempel. P.-P. Starck gestaltete den Abribus (Bushaltestelle) und M. Raysse entwarf die Fontaine au Crocodile auf der Place du Marché sowie ein Denkmal zur Geschichte der Stadt auf der Place d'Assas.
 
 
Nemausus war der Hauptort der keltischen Volcae Arecomici. Es wurde 121 v. Chr. römisch und um 16 v. Chr. von Augustus zur Kolonie erhoben (Colonia Augụsta Nemausus). Um 149 n. Chr. wurde es Hauptstadt der Provinz Gallia Narbonensis; 738 von den Franken erobert. Nîmes kam 1185 an die Grafen von Toulouse und gehörte ab 1229 zur französischen Krondomäne. Vom 16. Jahrhundert bis 1629 eine der Hauptfestungen der Hugenotten.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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